Gewaltfreie_Kommunikation_F

Gewaltfreie Kommunikation

Eine Sprache des Lebens (Marshall B. Rosenberg)
Die gewaltfreie Kommunikation (GFK) wird als Handlungskonzept beschrieben, welches von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Das Grundmodell der GFK beschreibt eine Vier-Schritte-Methode:
wertfreies Beobachten
Gefühle wahrnehmen/benennen
Bedürfnisse wahrnehmen/benennen
Bitte zur Erfüllung des Bedürfnisses äußern

Wenn ich Mitmenschen frage, ob Sie das Konzept der GFK kennen, sagen Sie oft, dass Sie sich nicht gewaltsam äußern. Dies wiederum kommt auf die Wahrnehmung des Betrachters an.

Beispiel: Ich habe mich mit einem Freund um 18:00 Uhr in einem Restaurant verabredet. Mein Freund kommt erst gegen 18:30 Uhr. Ich sage zu meinem Freund: "Ich ärgere mich, weil Du schon wieder zu spät bist."
Fakt ist: Ich ärgere mich eher nicht, weil mein Freund zu spät gekommen ist. Hätte ich ein super spannendes Buch oder mein Notebook dabei gehabt, hätte ich die Zeit sinnvoll nutzen können.
Das bedeutet, ich ärgere mich, weil ich meine Zeit gerne sinnvoll planen und nutzen möchte. Eventuell hätte ich in der Zeit auch noch etwas Dringendes erledigen können.

Bringe ich genau dieses Bedürfnis in unserer Kommunikation zum Ausdruck, wird sich mein Freund vermutlich nicht angegriffen fühlen. Meine Bitte, mir das nächste Mal Bescheid zu geben, wenn er mehr als 15 Minuten zu spät kommt, wird er dann sicherlich ebenfalls hören können.

Die Haltung der gewaltfreien Kommunikation kann deshalb in vielen Lebensbereichen unterstützend wirken.
Führung wird durch die GFK wertschätzend und authentisch.
Bei Konflikten unterstützt die GFK die Deeskalation und kann zur Lösung führen.
In Partnerschaft und Freundschaft unterstützt die GFK die Verbindung zum Gegenüber und sorgt damit für ein respektvolles Miteinander.
Generell unterstützt die GFK eine klare Verständigung, offene Begegnungen, ein wertschätzendes Miteinander und eine 100%-ige Selbstverantwortung.